Es ist das beste Glas, um einen festlichen Anlass gebührend zu feiern, die Korken knallen und die Sektblasen tanzen zu lassen: das Sektglas. Seine Formsprache hat sich über die Jahre hinweg immer einmal wieder geändert. Was früher die typische Sektschale war, ist heute ein langstieliges Tulpenglas – und das aus gutem Grund.
Warum die Schale von der Tulpe abgelöst wurde, auf was beim Kauf guter Sektgläser zu achten ist sowie sinnvolle Tipps rund um die richtige Glaspflege wollen wir hier einmal ins Auge fassen.
Lange Zeit war sie das standardisierte Sektglas auf zahlreichen Feierlichkeiten: die Sektschale. Durch ihre breite und flache, sich nach oben hin nicht verjüngende Form hatte sie aber einen entscheidenden Nachteil: Die Aromen des Schaumweines verflüchtigten sich zu schnell, auch fiel die Schaumbildung nur mäßig aus und von einer „Perlage“, den aufsteigenden Kohlensäureperlen, die einen guten Sekt kennzeichnen, brauchte man gar nicht erst zu reden. Einzig allein fruchtig geprägte Schaumweine mit einer deutlichen Restsüße und intensivem Duft, der sich nicht zu schnell verflüchtigte, waren für diese Art Glas prädestiniert. Kurzum: ein neues Glas musste her!
Ein gutes Schaumweinglas zeichnet sich durch eine, gen Boden spitz zulaufende Form und einen Moussierpunkt aus, von welchem aus die Perlage nach oben hin feingliedrig aufsteigt. Der Moussierpunkt ist hieran eine für das Auge unsichtbare Stelle im Glasboden, ähnlich einer kleinen Unebenheit.
Bei höherwertigen Schaumweinen sollte keinesfalls auf das Tulpenglas verzichtet werden. Über dem spitz zulaufenden Boden weitet sich das Glas deutlich und trägt so dazu bei, dass sich die Aromen gut entfalten können. Das sich nach oben hin verjüngende Glasende verhindert wiederum, dass sich genau diese Aromen schnell verflüchtigen – im Gegenteil: sie werden gebündelt und können beim Riechtest in Gänze aufgenommen werden.
Übrigens: Je breiter das Tulpenglas, desto besser können die Aromen mit der Nase wahrgenommen werden.
• Die Tulpe:
Hohes Schaumweinglas, das nach unten hin konisch zuläuft. Form und eine schmale Öffnung sorgen dafür, dass sich die Kohlensäure nur langsam verflüchtigt. Eine feingliedrige, schnell aufsteigende Perlage wird durch einen Moussierpunkt erreicht, der sich am Boden des Kelches befindet. Die Tulpe hat für gewöhnlich ein Fassungsvermögen von 15 cl. Sie wird an ihrem Stiel gehalten, um die Temperatur des Schaumweines nicht nachteilig zu beeinflussen.
• Die Sektflöte:
Ihre Erfindung geht auf das Champagnerhaus „Dom Pérignon“ zurück. Für sie ist ein hochgezogener Kelch typisch, der am oberen Rand etwas ausgestülpt wirkt. Zudem hat sie einen langen Stiel, durch den, wie bei der Tulpe, vermieden wird, dass sich die Körpertemperatur auf das Glas und somit auf den Sekt überträgt. Auch sie bietet zahlreiche Moussierpunkte und schränkt das Verflüchtigen der Kohlensäure ein.
• Die Sektschale:
Die breite, flache Form ist ihr Markenzeichen. Heute wird die Schale jedoch kaum noch für den Genuss von Sekt verwendet, da sie gegenüber Tulpe und Flöte einige Nachteile in puncto Moussieren und dem Entweichen der Kohlensäure hat. Lieblicher Asti mit Zitroneneis wird als Klassiker aber immer noch gerne in ihr serviert.
Dann kann auch ein Weißweinglas herhalten, warum? Auch das verjüngt sich nach oben hin und hat einen tulpenförmigen Kelch. Auch der Geschäftsführer von Riedel Glas trinkt seinen Champagner ab und an aus einem Burgunderglas.
Unkompliziert in der Spülmaschine oder doch lieber die Reinigung von Hand? Grundsätzlich ist Letzteres zu empfehlen, um zu verhindern, dass die Gläser in der Spülmaschine milchig werden.
Hochwertige Gläser, wie etwa die der marktführenden Hersteller Riedel oder Nachtmann, können in der Spülmaschine gereinigt werden. Allerdings sollten hier das obere Fach und ein möglichst kurzes Spülmaschinenprogramm mit einer Maximaltemperatur von 55 °C gewählt werden. Zudem empfiehlt es sich, dass die Maschine nach dem Spülgang sofort geöffnet wird, damit der Dampf entweichen kann – das ist übrigens der Grund dafür, warum manche Gläser nach einiger Zeit trüb werden.